„Geschlossen“ – das Schild prangte unübersehbar an der gläsernen Eingangstür. Und doch brannte im Inneren des kleinen Cafés noch Licht. Timotheus war gerade dabei, die letzten Gerätschaften von Wert aus dem Laden zu räumen. Der neue Mieter wollte bereits kommende Woche aus dem einst hippen Café eine namenlose Boutique mit Stangenware in der Auslage machen. Der Ortskern verlor mehr und mehr an Individualität und Charme, was Timotheus nicht weiter interessierte. Seine Arbeit hier war getan.

Hartnäckig klopfte und rüttelte Eugen an der verschlossenen Tür. Nach einigen eindeutigen Handgesten und mehrmaligem Rufen von „Nein, wir haben geschlossen!“ erbarmte sich Timotheus schließlich, ging zur Tür, drehte den Schlüssel um und öffnete einen Spalt breit.

„Timotheus Waldbehr?“, fragte Eugen hastig.

„Wer will das wissen?“

„Eugen!“

„Und weiter?“

„Eugen Meierling.“

„Wir haben geschlossen, Eugen Meierling“, versuchte Timotheus die Unterredung zu beenden, doch Eugen unterbrach ihn: „Du bist also Timotheus?“

„Ja“, raunzte dieser.

„Okay, ich brauche wirklich nicht lange, Timotheus, bitte lass mich kurz …“

„Hör zu, Eugen, ich habe dich hier noch nie gesehen und weiß nicht, was so dringlich sein soll. Aber wie du siehst, ist das Café geschlossen, und ich habe noch viele Dinge …“

Eugen unterbrach: „Das beste Café im Bezirk soll das hier gewesen sein? Das ist doch keine Gastfreundschaft, Timotheus! Komm schon! Wo sind deine Manieren? Es geht um eine sehr wichtige Angelegenheit, die nur dich und mich was angeht. Und vielleicht deinen Bruder.“

„Du kennst meinen Bruder?“ Timotheus fasste den anderen fest ins Auge …


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