Als der Mann das Wartezimmer betrat, war nur noch ein Platz frei, genau gegenüber von Amir und seiner Mutter. Der Mann schlenderte zum Stuhl und ignorierte die übrigen Wartenden. Betont lässig setzte er sich, schlug die Beine übereinander und verschränkte die Arme.

Es dauerte einen kurzen Moment, ehe er das nasse Blatt entdeckte, das an seiner Schuhsohle klebte und seitlich darunter hervorsah. Genervt stellte er den Fuß zurück auf den Boden und kratzte mit dem andern Schuh das Blatt von der Sohle. Mehrere Augenpaare folgten dem Geschehen. Dann schob der Mann das Blatt unter seinen Stuhl, getreu dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn. Dabei zerriss das Blatt, franste aus und hinterließ einen hässlichen Schmutzstreifen auf dem Boden.

„Dort drüben wäre ein Mülleimer“, meldete sich eine alte Frau zu Wort. Plötzlich war es mucksmäuschenstill im Wartezimmer. Alle Blicke waren nun auf den Mann gerichtet.

„Lesen Sie Ihr Klatsch-und-Tratsch-Magazin und mischen Sie sich nicht in Dinge ein, die Sie nichts angehen!“

„Und was denken Sie, wer den Dreck wegmacht?“, sprang eine junge Frau der alten Dame bei. Diese schüttelte derweil den Kopf und verzog das Gesicht, als ob sie das Wort „unerhört“ pantomimisch ausdrücken wollte.

Nur eine Person im Raum wusste eine Antwort auf die gestellte Frage: Amirs Mutter, denn sie reinigte die Arztpraxis seit Jahren …


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