Es war bereits nach 23 Uhr. Vor wenigen Minuten hatte er das Telefongespräch mit seiner Frau beendet. Nun war er allein im Hotelzimmer und konnte durchatmen.

Die lange Anreise steckte ihm noch spürbar in den Knochen. Denn seit einiger Zeit wollte sein Rücken nicht mehr so recht mitmachen, zumindest nicht mehr so wie früher. Früher, da verließ er sich auf sein starkes Rückgrat. Doch nun zeigten sich die ersten Verschleißerscheinungen. Für die Karriere hatte er einige Jahre Raubbau an seinem Körper betrieben. Das wusste er. Dabei war er erst dreiundvierzig, kein Alter für einen Mann in seiner Position.

Plötzlich klopfte es an der Zimmertür. Mühsam arbeitete er sich aus dem Ledersessel heraus. Die Krawatte und die Schuhe hatte er geöffnet, beides aber noch nicht abgelegt. Kein attraktives Erscheinungsbild, sondern eher das eines abgehalfterten Geschäftsmanns im Feierabend. Doch es war ihm in diesem Moment nicht wichtig. Er erwartete niemanden. Vermutlich klopfte da nur jemand, der sich im Zimmer geirrt hatte, dachte er.

Als er die Tür erreicht hatte, fasste er sich kurz an den Rücken. Die verdammte Lendenwirbelsäule machte ihm heftig zu schaffen.

Es war eine groß gewachsene Frau, die vor seiner Tür stand. In einem Trenchcoat und mit hohen Stiefeln, die braunen Haare zu einem Dutt gebunden und ein dickes Handtuch unter dem Arm, dazu eine ausladende Umhängetasche. Alles war stilbewusst aufeinander abgestimmt und sie hatte ein liebenswertes Gesicht mit großen, haselnussbraunen Augen. Ihr Alter war schwer zu schätzen, vielleicht um die dreißig.

„Hallo. Wie kann ich Ihnen helfen?“, fragte er höflich.

Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht: „Ich möchte zu Herrn Schmidt“ …


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