Das rote Kleid war gerade kurz genug, um Flos Neugier zu wecken, zugleich aber lang genug, um dem Eindruck vorzubeugen, die Trägerin sei billig zu haben. Flo hatte die junge Frau einige Zeit beobachtet und war sich inzwischen sicher, dass sie den Club allein besuchte, ohne Freunde und ohne andere Begleiter. Zudem trug sie keine Armbanduhr – für Flo ein wichtiges Detail.

Sofort machte er sich auf den Weg zur Bar, zu ihr: blondes gelocktes Haar und ein Prachtkörper, nicht zu dürr und nicht zu füllig. Genau sein Typ. Dem ersten Eindruck nach ein Hauptgewinn. Bei ihr angekommen, spulte er routiniert seine Standardmasche ab:

„Hi, kannst du mir vielleicht sagen, wie spät es ist?“

Die Frau blickte Flo mit einer Mischung aus Verdutztheit und Ungläubigkeit an: „Könnte ich sicher tun. Aber wenn das eine Anmache sein soll, ist sie zu plump, Kleiner.“

Flo mochte Frauen mit Pfiff und Elan. Welche, die ihm widersprachen, die zu einer offenen Konfrontation einluden und vielleicht auch ein wenig Dominanz an den Tag legten. Er dachte an eine seiner Lieblingzeilen aus einem Song von Rammstein: „Sex ist eine Schlacht. Liebe ist Krieg.“ Flirten war für ihn der Auftakt. Der Auftakt zu einer Schlacht.

Flo konterte: „Keine Anmache, sondern ehrlich gemeintes Interesse. Aber es gibt ja noch genug andere, die mir gerne die Uhrzeit sagen, ohne da alles Mögliche hineinzuinterpretieren … Ach, und dein Kleid ist einen Tick zu kurz!“

Daraufhin machte Flo Anstalten, sich umzudrehen. Doch die Frau im roten Kleid schien den Köder gefressen zu haben: „Hey, Moment, Süßer. Das Kleid ist perfekt. Ist das klar?!“ …


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